Corona-Regeln

Saarland: „Vernunft und Verantwortung statt Maske und Abstand“

Peter Kobier/DEHOGA Saarland
Michael Buchna: Der Präsident des Dehoga Saarland steht voll hinter der 3G-Lösung
Michael Buchna: Der Präsident des Dehoga Saarland steht voll hinter der 3G-Lösung

3G ohne weitere Restriktionen - das ist künftig im Saarland und in Schleswig-Holstein möglich. Dehoga-Saarland-Chef Michael Buchna nimmt im Gespräch mit der ahgz Stellung.

Im Saarland gilt künftig im Gastgewerbe 3G, Beschränkungen wie Abstand, Maximalbelegung und Maske entfallen dann. Wie beurteilen Sie die Entscheidung für die Branche?

Das Saarland-Modell Plus beziehungsweise 3GPlus, wie es übrigens auch in Schleswig-Holstein praktiziert wird, halten wir für ein wegweisendes Modell. Es grenzt nicht aus, sondern führt zusammen. Ohne Maske und ohne Abstand. Aber mit Vernunft und Verantwortung.

Was spricht aus Ihrer Sicht gegen 2G und für 3G?

3G ist aus unserer Sicht der sozialverträglichste Weg, Lockerungen verantwortungsvoll zuzulassen. Niemanden auszugrenzen ist ja ein Kernelement der Gastlichkeit. Uns war klar, dass 2G- oder 2G-Plus-Modelle Konflikte in die Gasthäuser tragen, beziehungsweise diese dann dort ausgetragen werden. Nicht zuletzt beim ohnehin schon arg belasteten Personal, dass ja bei der Einlasskontrolle den ganzen Unmut der abzuweisenden (weil nicht 2G) Gäste abbekommt.

Nimmt das Saarland damit wieder eine Vorreiterrolle ein, die es ja eine Zeitlang mit dem Restart-Modell für die Gastronomie hatte?

Ja, wir haben im Saarland wieder eine Vorreiterrolle. Das bestätigen mir auch meine Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern. Wir waren die ersten mit einem mutigen Modell, das schon früh, nämlich Ende März, nicht mehr nur auf die 7-Tage Inzidenz geschaut hat, sondern – wie jetzt alle – auch andere Parameter miteinbeziehen.

Zuletzt gab es ja auch vom Dehoga viel Kritik, dass das Saarland-Modell sich nicht an Entwicklungen angepasst habe und dadurch ins Hintertreffen gegenüber anderen Bundesländern geraten sei …

Unsere Impfquote ist die zweitbeste in Deutschland und unterstreicht die große Solidarität und den Gemeinsinn, durch die sich die Saarländerinnen und Saarländer auszeichnen. Umso unverständlicher war es für mich und meine Kollegen im Dehoga Saarland, dass wir fast den ganzen Sommer keine größeren Schritte gewagt haben. Das haben wir der Landesregierung und vor allem Ministerpräsident Tobias Hans auch deutlich gesagt und Vorschläge gemacht, die eine konsequente Fortsetzung des Saarland-Modells sind, was ja auf dem 3G-Modell von Anfang an basiert.

Wie kam der neue Kurs denn zustande?

Offenbar haben wir unsere Kritik und unsere Forderung nach Weiterentwicklung zu einem guten Zeitpunkt geäußert, denn schließlich signalisierte man uns, dass man zu mutigen Schritten in der von uns vorgeschlagenen Weise bereit ist und diese letztendlich auch umgesetzt hat.

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