Prognose: Die Inflation könnte sich im zweiten Halbjahr abschwächen
Das Münchner Ifo Institut erwartet einen allmählichen Rückgang der Inflation in Deutschland. Begründung: Immer weniger Unternehmen wollen ihre Preise erhöhen. Doch ausgerechnet bei den Lebensmittelpreisen sind weitere Steigerungen zu erwarten.
"Die Preise dürften zwar weiter steigen, allerdings wird sich das Tempo verlangsamen. Damit hat die Inflation ihren Höhepunkt voraussichtlich erreicht und wird im Verlauf der zweiten Jahreshälfte allmählich zurückgehen", so Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Basis für diese Einschätzung sind die
vom Ifo abgefragten Preiserwartungen der Unternehmen, deren Index den dritten Monat in Folge sank und nun bei 47,4 Punkten liegt. Das ist ein Rückgang von 5,5 Punkten und der
niedrigste Wert seit Monaten. Dennoch bedeutet er, dass
weiter viel mehr Unternehmen ihre Preise erhöhen als senken wollen. In der Regel schlagen sich die Preiserwartungen der Unternehmen laut Wollmershäuser mit ein paar Monaten Verzögerung in den Verbraucherpreisen nieder.
Ifo: Preiserwartungen in konsumnahen Bereichen.
Allerdings
unterscheidet sich die Situation je nach Wirtschaftszweig:
In Gastgewerbe, Freizeit, Kultur und Unterhaltung dürften die Preise langsamer steigen. Anders stellt sich die Situation im
Lebensmitteleinzelhandel dar. Hier sei
kein Ende der spürbaren Verteuerung in Sicht: Alle befragten Unternehmen sagten hier, sie wollten die Preise erhöhen. Spürbare
Rückgänge gebe es vor allem in Bereichen, deren Produktion dem Konsum vorgelagert sei
– beispielsweise im
Baugewerbe und der Industrie.