Corona-Bilanz

"Mutmachendes Signal an die Branche"

Bayerische Staatskanzlei
Angela Inselkammer: ""Wer jetzt denkt, dass hierdurch das Gastgewerbe über den Berg sei, irrt gewaltig"
Angela Inselkammer: ""Wer jetzt denkt, dass hierdurch das Gastgewerbe über den Berg sei, irrt gewaltig"

Beim Dehoga Bayern freut man sich auf den Restart. Die neuen Corona-Auflagen werden dennoch für viele Wirte zur Herausforderung. Die Betriebskosten steigen.

MÜNCHEN. Leicht wird es für die Branche nicht, wenn sie in Bayern ab 18. Mai wieder hochfahren darf. Aber die Wirte wollen ihr bestes geben, um den Infektionsschutz umzusetzen. Das versichert Angela Inselkammer, Präsidentin des Dehoga Bayern, die sich zugleich bei der Politik für das entgegengebrachte Vertrauen bedankt. 

"Unsere Betriebe und deren Mitarbeiter werden alles geben, um größtmögliche Sicherheit zu garantieren. Funktionieren wird es jedoch nur dann, wenn auch die Gäste mit den Auflagen verantwortungsbewusst umgehen", sagt Inselkammer. Gefordert ist in Bayerns Gastronomie unter anderem die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern oder das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen für das Personal, nicht aber konkrete Personenbeschränkungen an einem Tisch. Nach aktueller Rechtslage können zwei Hausstände an einem Tisch ohne Einhaltung des Mindestabstandes Platz nehmen.

Buffets nicht per se verboten

"So wenig wie möglich, so viel wie nötig", bringt es Inselkammer auf den Punkt. Für die Gastronomie konnte der Verband erreichen, dass keine Maskenpflicht in der Küche besteht, solange Mindestabstände eingehalten werden. Auch Buffets sind nicht per se verboten. So ist es erlaubt, Gäste am Buffet durch einen Mitarbeiter ähnlich wie im Thekenbereich bedienen zu lassen. Auch gibt es keine strenge Reservierungspflicht, Spontanbesuche sind möglich. 

"Wer jetzt denkt, dass hierdurch das Gastgewerbe über den Berg sei, irrt gewaltig", betont Inselkammer. "Mit Öffnung der Betriebe ist die Gefahr von Insolvenzen keineswegs gebannt. Im Gegenteil: Nach Wochen ohne Umsätze gilt es jetzt unter erschwerten Bedingungen, mit weniger Gästen und zugleich durch verschärfte Hygieneauflagen bedingt höherer Kostenbelastung gleichzeitig gute Gastgeber zu sein und dabei zusätzlich noch den angehäuften Berg an Überbrückungskrediten und gestundeten Beiträgen abzubauen. Da muss man kein Branchenkenner sein, um zu begreifen, dass dies ohne weitere Hilfen seitens des Staates nicht funktionieren kann."

Bars, Clubs, Diskotheken und Festzeltbetreiber warten immer noch auf Perspektiven

Hinzu kommt, dass manche Betriebstypen noch überhaupt nicht wissen, wann sie wieder öffnen dürfen. "Bei aller aufkeimenden Zuversicht, denke ich voller Sorge an Betriebstypen wie Bars, Clubs, Diskotheken oder Festzeltbetreiber, denen noch keine Perspektive gegeben wurde, die aber ein genauso wichtiger Bestandteil unserer Kultur sind", fügt Dehoga-Bayern-Präsidentin hinzu und ergänzt: "Bis es wieder los geht und vor allem für die Betriebe, die aus Gesundheitsgründen unfreiwillig erst später öffnen dürfen, brauchen wir nach wie vor dringend und schnellstmöglich einen Hilfsfonds mit direkten Finanzhilfen für alle Betriebstypen." red/rk




stats