Tim Mälzer eröffnet wieder die Bullerei in Hamburg nach dreiwöchiger coronabedingter Pause. Der Gastro-Profi über das aktuelle politische Agieren in der Krise, Mitarbeiter-Engpässe aufgrund mangelnder PCR-Test-Kapazitäten und was jetzt zu tun ist, um strauchelnde Betriebe zu helfen.
Der Hamburger Fernsehkoch und Gastronom Tim Mälzer hofft darauf, dass die Politik durch Corona in Existenznot geratene Unternehmen weiterhin nicht alleine lässt. "Ich würde mir wünschen, dass die Regierung nach wie vor hinter den Kulissen daran strickt, den ins Straucheln geratenen Unternehmen – egal ob Einzelhandel, Unterhaltung oder Gastronomie – zu helfen. Dass deutlich wird, dass das keine Last ist, die ein Einzelner tragen muss, sondern dass das die Gemeinschaft trägt", sagte der 51-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Die Menschen seien gänzlich unverschuldet ins Wanken geraten. "Man darf die Leute nicht alleine lassen, die jetzt vor den Trümmern ihrer Existenz stehen."
Mälzer selbst hatte sein Restaurant in Hamburg, die "Bullerei", zuletzt für drei Wochen coronabedingt geschlossen. Am Donnerstag nimmt das Team das Geschäft wieder auf. Zuvor wurde viel probegekocht, gewerkelt und ausprobiert. "Das ist ja das, was die Politik bislang nicht verstanden hat, dass so ein Öffnen und Schließen von Gastronomie immer auch Anlauf- und Auslaufkosten verursacht."
Mälzers Unternehmen sei wie die meisten, die sowieso im Licht stehen, bislang gut durch die Corona-Krise durchgekommen. "Die kleinen Betriebe, die nicht ganz so im Fokus stehen, die sind gewaltig ins Straucheln geraten." Abgesehen davon, sei die Krise auch noch nicht vorbei. Und es gebe branchenübergreifend das Problem des Mitarbeitermangels – aus vielerlei Gründen.
Mälzer und sein Team empfangen die "Bullerei"-Gäste von Donnerstag an "unverändert hochmotiviert", wie er weiter sagte. Vor dem Restaurant gebe es nun auch ein Corona-Testzentrum mit kostenlosen Tests für spontane Besucher.