Viele Verbraucher würden gern jetzt eine Reise für Herbst/Winter 2020 buchen. Voraussetzung ist für sie allerdings eine kulante Storno-Regelung.
LONDON/HANNOVER. Das Coronavirus und die damit verbundenen Reisebeschränkungen können dem grundsätzlichen Interesse an Hotels und anderen Ländern offenbar wenig anhaben. Denn laut einer internationalen Umfrage unter 27.000 Teilnehmern gaben 60 Prozent von ihnen an, dass sie eine Reise buchen möchten, sobald es wieder möglich ist, entweder genau dieselbe Reise buchen, die sie aufgrund der Covid-19-Einschränkungen absagen mussten, oder extra mehr Reisen, um die abgesagten Trips ein wenig zu kompensieren.
Die vorliegende Befragung hat das Reisenetzwerk Inside Flyer zwischen 6. und 17. April über seine Webseiten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, U.K, Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark sowie in Nordamerika durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, inwiefern Geschäfts- und Freizeitreisende durch die aktuellen Corona-Eindämmungsmaßnahmen der Regierungen betroffen sind, welche Anforderungen sie an Tourismusunternehmen haben und wie ihre persönliche Prognose für die nächsten Monate aussieht.
Keine Reisen für sechs Monate oder länger? Die Folgen der Corona-Pandemie sind auch für die Verbraucher weitreichend: 83 Prozent der Befragten gaben an, dass eine Reise durch die Auswirkungen von Covid-19 abgesagt wurde oder zukünftige Planungen bis Sommer betroffen sind. Allerdings hat Inside Flyer vor allem Vielreisende befragt: 60 Prozent unter ihnen gaben an, dass sie bis zu 10 Reisen im Jahr tätigen.
Trotz allem dürfte die Reisetätigkeit im Jahr 2020 deutlich geringer ausfallen. Auch wenn es noch keine konkreten Termine zum Wiederanlaufen der Reisebranche gibt, rechnen 66 Prozent der Umfrageteilnehmer damit, dass es bis zu sechs Monaten dauern wird, bis Reisen wieder relativ normal möglich sind, weitere 29 Prozent rechnen sogar mit einem längeren Zeitraum. Der Großteil der Teilnehmer (53 Prozent) würde jedoch die Ankündigung von Regierungen, dass Reisebeschränkungen gelockert werden, als positiven Indikator betrachten.
Es könnte auch vorsichtigere Verbraucher gebenAuf die Frage, wie sie die Tourismusindustrie in dieser schwierigen Zeit unterstützen würden, gaben 59 Prozent der Teilnehmer an, dass sie aktuell Reisen für Herbst und Winter 2020 buchen würden. Die Voraussetzung ist jedoch, dass Fluggesellschaften und Hotels eine Kostenrückerstattung garantieren. Inside Flyer folgert daraus, dass Fluggesellschaften und Hotels ihren Kunden in dieser besonderen Situation entgegenkommen sollten.
Amy Riedeman, Global Marketing Officer von Inside Flyer, stellt zudem fest: "Obwohl klar ist, dass Reisen aktuell keine Option ist, ist das entsprechende Bedürfnis danach weiterhin vorhanden. Sobald die Reiseverbote aufgehoben werden, wird auch wieder gereist." Dennoch sei davon auszugehen, dass viele Menschen nach der Krise anfangs noch vorsichtig sein werden, sodass das vermutlich zunächst eingeschränkte Reiseangebot von Fluggesellschaften, Hotels und Reiseveranstaltern mit der Nachfrage gleichauf sein werde.
red/rk