Das vor Ort nachgestellte Geschehen wurde zudem durch die Überwachungskameras aufgezeichnet und zur Bewertung einem Sachverständigen übergeben, teilte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz am Dienstag mit. Zuvor hatte der Spiegel berichtet.
Die Entscheidung, den Fall nachzustellen, sei nach Bewertung und Würdigung der Ergebnisse des seit Mitte November vorliegenden Gutachtens gefällt worden, sagte Oberstaatsanwalt Schulz. Teil dessen war die Untersuchung des aus den Überwachungskameras des Hotels stammenden Videomaterials. "Der Sachverständige wird nunmehr sein bereits vorliegendes Gutachten mit den neuen Erkenntnissen und den daraus aus sachverständiger Sicht zu ziehenden Schlüssen ergänzen", teilte Schulz mit. Damals unmittelbar beteiligte Personen hätten nicht an der Nachstellung mitgewirkt.
Ausgangspunkt der umfassenden Ermittlungen ist ein Video des Musikers Gil Ofarim, in dem er von einem antisemitischen Vorfall in dem Hotel berichtet. Darin sagt Ofarim, dass er beim Check-in aufgefordert worden sei, seine Halskette mit Davidstern einzupacken. Der Vorfall hatte weltweit für Empörung gesorgt. Bezüglich der Geschehnisse am Abend des 4. Oktober gibt es allerdings unterschiedliche Darstellungen der Beteiligten dazu wechselseitige Strafanzeigen sowie Strafanzeigen unbeteiligter Dritter. Gil Ofarim ist der Sohn des israelischen Musikers Abi Ofarim (1937-2018).