Die Bundesregierung bekennt sich auch weiterhin zum barrierefreien Reisen im Deutschlandtourismus und unterstützt das Kennzeichnungssystem "Reisen für Alle". Das hat die Tourismuskoordinatorin der Bundesregierung, Claudia Müller, dem Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages mitgeteilt.
Dazu sagt Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands (DTV): "Die Bundesregierung hat für 2023 die weitere Finanzierung von ‚Reisen für Alle‘ zugesagt. Damit können sich auch im kommenden Jahr touristische Betriebe ihre barrierefreien Angebote unabhängig zertifizieren lassen. Das kommt den Reisenden zugute, die auf solche verlässlichen Angebote angewiesen sind. Denn Barrierefreiheit im Tourismus ist eine Grundbedingung für gesellschaftliche Teilhabe, ein wichtiger Aspekt für soziale Nachhaltigkeit und damit eine Frage von nationaler Bedeutung. 2023 müssen wichtige Aufgaben angepackt werden. Notwendig ist jetzt neben einer Fortentwicklung des Systems vor allem die dauerhafte finanzielle Sicherung des Projekts." Mehr dazu
Barrierefreiheit
Siegel "Reisen für alle" soll Betriebe kennzeichnen
Das Wirtschaftsministerium macht sich für barrierefreien Tourismus stark. Neue Partner sind das Deutsche Seminar für Tourismus Berlin und der Verein Tourismus für Alle in Deutschland.
Die
Weiterfinanzierung der Initiative war zuletzt l
ängere Zeit unklar. Auf eine Anfrage der Partei die Linke zum Thema hatte sich Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eher kritisch geäußert. Kritisiert wurde die fehlende Marktdurchdringung von "Reisen für Alle". Aus einem Marktpotenzial von über
650.000 tourismusrelevanten Institutionen, Organisationen und Betrieben wurden, wie der Staatssekretär feststellt, innerhalb Deutschlands nur 2566 zertifizierte Objekte veröffentlicht.
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Positionierung
Barrierefreiheit birgt großes Potenzial
Das Sonnenhotel Salinengarten in Bad Rappenau gilt deutschlandweit als das Vorzeigehaus in Sachen Barrierefreiheit. Doch auch die großen Ketten haben das Thema für sich entdeckt.
Das an hohen fachlichen Standards ausgerichtete bundesweite Informations- und Kennzeichnungssystem "Reisen für Alle" habe damit in mehr als zehn Jahren eine nur sehr
schwache Marktdurchdringung erreicht. Die Komplexität des Systems sei sowohl inhaltlich als auch organisatorisch hoch, der Bekanntheitsgrad vergleichsweise gering. "In der Folge ist es dem Projektträger in der langen Phase der Anschubförderung durch das Bundeswirtschaftsministerium nicht gelungen, das System wirtschaftlich selbsttragend zu gestalten", so Giegold.
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Tourismuskoordinatorin
Claudia Müller wird Staatssekretärin bei Özdemir
Die Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus wechselt das Ressort. Claudia Müller wird Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Wer für Tourismus nachfolgt, steht noch nicht fest.
"Reisen für Alle"zertifiziert mit einem
bundesweit einheitlichen Kennzeichnungssystem entlang der gesamten Servicekette die Qualität des barrierefreien Reisens, etwa für Touristinformationen, Beförderungsmittel und Übernachtungsbetriebe, aber auch für Rad- und Wanderwege sowie für Orte und ganze Regionen. "Für das gesamte touristische Angebot in Deutschland ist es wichtig, dass ‚Reisen für Alle‘ weiterläuft", unterstreicht Norbert Kunz.
Deutscher Tourismusverband
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) vertritt seit 1902 die Interessen der Tourismusorganisationen der Länder, Regionen und Orte in Deutschland. Oberste Ziele sind die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus sowie die Entwicklung einer bedarfsgerechten touristischen Infrastruktur und eines zukunftsweisenden, nachhaltigen Qualitätstourismus in Deutschland. Der DTV vertritt die Interessen seiner rund 120 Mitglieder gegenüber Politik und Behörden, initiiert Projekte, fördert den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Branche und entwickelt touristische Qualitätssysteme weiter. Der Verband vergibt jährlich den Deutschen Tourimuspreis für Innovationen im Tourismus.