Die neue Union der Wirtschaft will die Interessen von rund 200.000 Firmen aus 50 Dienstleistungsbranchen mit mehr als 3 Mio. Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 300 Mrd. Euro unter einen Hut bringen. Ziel: Wirksamer in den politischen Diskurs eingreifen.
Nun sei die erste Aufbauphase der Denkfabrik abgeschlossen, sagte der Vorstandsvorsitzende Marcel Klinge der ahgz. „Wir akqurieren nun weitere Unterstützer. Es gibt sehr großes Interesse, wir legen jetzt los“.
Vorbild für Lebensqualität und Nachhaltigkeit
Bei einem
Dialogforum im Deutschen Bundestag seien
60 Unternehmer und Politiker zusammengekommen und hätten über die Ziele des Think Tanks beraten. In einem Positionspapier heißt es: "Mittel- bis langfristig soll die Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie als
beispielhafte Zukunfts- und Wachstumsbranche mit einem signifikanten Beitrag zu mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit positioniert werden. Diese neue
Dienstleistungsindustrie soll zu einem
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorbild und damit zu einem Aushängeschild Deutschlands im In- wie im Ausland werden."
Damit wollen die Initiatoren der Denkfabrik ein
neues Kapitel der Interessensvertretung aufschlagen. Mit einer Kräfte- und Wissensbündelung soll die Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie endlich als bedeutender Wirtschaftsfaktor wahrgenommen werden und in Zukunft auch die
angemessene Unterstützung auf politischer Ebene erhalten.
Mehr Anerkennung und verbindliche Zukunftsplanung
"Durch die
Zersplitterung auf zahlreiche Einzelbranchen und -verbände konnte die Mehrheit, der über 200.000 Unternehmen bisher nicht die ausreichende politische und wirtschaftliche Unterstützung für eine
nachhaltige Existenzsicherung erhalten", heißt es in einem Positionspapier. "Auch auf Perspektiven für eine verbindliche Zukunftsplanung wartet die Branche bisher vergeblich. Bis zu 70 Prozent aller Unternehmen dieses bedeutenden Dienstleistungssektors sind derzeit
existentiell bedroht oder haben enorme Umsatzeinbußen zu verzeichnen. In Zukunft soll diese Industrie mehr Anerkennung und Unterstützung auf politischer Ebene erhalten."
„Dieses Kräfte- und Know-how-Bündnis soll künftig als Sprachrohr für einen intensiven Dialog und Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Politik dienen.“
Union der Wirtschaft, Positionspapier
Die Zeit, in der jede einzelne Branche um Anerkennung und Unterstützung kämpfen musste, sollte nun Geschichte sein. "Das Präsidium der Union der Wirtschaft, besetzt mit
hochkompetenten und erfahrenen Branchenvertretern sieht als Erfolgshebel die
Vereinigung aller Einzelbranchen zu einer Industrie. Dieses Kräfte- und Know-how Bündnis soll künftig als Sprachrohr für einen intensiven Dialog und Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Politik dienen."
Netzwerk in der Politik
Als weitere Schritte sei ein
Netzwerk in der Politik geplant, bei dem regelmäßig 10 Prozent der Abgeordneten mit Informationen versorgt werden, erklärte Klinge. Im kommenden Jahr soll eine
Wertschätzungsstudie in Auftrag gegeben werden, die die Stärken der Branche herausstellt und künftig als
Argumentationsgrundlage dient.
Als erstes inhaltliches Thema werden nach Angaben Klinges
Perspektiven des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes mit den Abgeordneten während der Koalitionsbildung diskutiert. Dies sei im Kreis des Vereins am häufigsten als wichtiges Thema genannt worden. "Wir konzentrieren uns auf
wesentliche Dinge, wollen uns nicht verzetteln", sagte Klinge.
Union der Wirtschaft
Präsidium:
Gerhard Bruder, Präsident, Institute of Culinary Art
Alexander Aisenbrey, Vizepräsident, Hotel Der Öschberghof
Homeira Amiri, Vizepräsidentin, Centro Hotel Group
Inge C. Peters, Vizepräsident, Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg
Georg Broich, Vizepräsident, Broich Hospitality Group
Jürgen Thamm, Vizepräsident, SBI International Group
Harm von Tongeren, Vizepräsident, Unilever Food Solutions
Achim Meyer auf der Heyde, Vizepräsident
Christian Zöger, Vizepräsident, NordCap
Frank Daemen, Vizepräsident, Center Parcs
Frank Seipelt, Vizepräsident, Transgourmet
Dirk Iserlohe, Vorsitz Wirtschaftsausschuss, Honestis AG/Dorint
Vorstand:
Marcel Klinge, Vorstandsvorsitzender, ehemaliger Bundestagsabgeordneter
Marcus Fränkle, Vorstand, Hotel Der Blaue Reiter