98 Zimmer, zwei Restaurants, eine Sky Bar, hohe Wellness- und Tagungskapazitäten: In Marktoberdorf hat die Lerch-Gruppe ihr 4-Sterne-Hotel Das Weitblick eröffnet. Investition: 16 Mio. Euro.
Neueröffnung: Ein neues Hotel fürs östliche Allgäu
MARKTOBERDORF. „Gute Lage, gutes Essen, viel Wellness“. Für Hotelchefin Anna Zielke (31) liegen die Vorzüge ihres Hotels auf der Hand. Seit wenigen Wochen ist Das Weitblick Allgäu nun am Start. Mit rund 90 Prozent beziffert Zielke die Auslastung der 98 Zimmer – zu Preisen ab 140 Euro. Die Verweildauer liegt bei rund drei Tagen.
Die starke Nachfrage dürfte für die beiden Investoren Gerhard Breher und Manfred Rietzler sowie Hotelunternehmer Thomas Lerch nicht ganz überraschend kommen, denn Das Weitblick Allgäu deckt eine Bedarfslücke. Einige Firmen, darunter der bekannte Landmaschinenhersteller Fendt, haben hier ihren Sitz. Es gibt keine größeren Hotels in der Umgebung, die durchaus touristisches Potenzial hat. „70 Prozent sind Wellnessgäste, der Rest Geschäftsreisende und Tagungsgäste“, berichtet Zielke.
Rund 16 Mio. Euro haben die Investoren für das ambitionierte Projekt in die Hand genommen. Im Herbst 2016 begannen die Bauarbeiten, Ende August wurde die offizielle Eröffnung gefeiert.
Entstanden ist ein langgestrecktes Hotelgebäude mit drei Stockwerken, dessen Zimmer nach Süden ausgerichtet sind. Sie bieten einen Traumblick auf die Berge – vom Grünten-Gipfel bis zur Zugspitze. Alpiner Landhausstil mit viel Holz prägt das Interieur, das Mobiliar kommt vom Schwarzwälder Unternehmen Baur Wohnfaszination. Kein Zimmer ist kleiner als 30 Quadratmeter, jedes verfügt über einen Balkon. W-Lan ist inklusive. Auf Minibars wurde verzichtet, es gibt Vending-Automaten.
Ein Blickfang sind großformatige Landschafts- und Porträtfotos, auch in den Fluren, der offen gestalteten Lobby und den Restaurants. In letzteren kommt die F&B-Kompetenz der Lerch-Gruppe zum Tragen, zu der unter anderem das Parkhotel Jordanbad in Biberach, das Panoramahotel Oberjoch und das Ludwigs Festspielhaus Füssen gehören. „Snäcks“ gibt es in der Fräulein Lecker World, Steaks und gehobene Küche im Restaurant Weitblick. Beide bieten rund 230 Sitzplätze. Den Tagesausklang können die Gäste in der Sky Bar mit Dachterrasse genießen.
Tagsüber wird im 2000 Quadratmeter großen Wellnessbereich mit Saunalandschaft und Außenpool relaxt. Oder es wird getagt: Sechs Räume verschiedener Größen, ausgestattet mit modernster Tagungstechnik, stehen dafür zur Verfügung. Ein Highlight ist der große Eventstadel aus altem Holz, der sich für Feierlichkeiten und Kongresse eignet.
Grünes Wirtschaften gehört im Hotel dazu. Es gibt ein eigenes Biotop, Strom wird aus alternativen Quellen bezogen, Müllvermeidung ist Chefsache, und Gäste können auf E-Bikes zurückgreifen. Ebenso typisch für die Lerch-Gruppe: Junge Führungskräfte in vielen Abteilungen – darunter Küchenchef Daniel Jung (24), Souschef Benjamin Geyer und Barchef Frédérik Kilian.
Was hat sich die Hotelchefin für die Zukunft vorgenommen? Der Erfolg der Anfangszeit soll ein dauerhafter werden, so Anna Zielke. Entscheidend dafür: „Kontinuität, Gästezufriedenheit, Kostenmanagement.“ Gleichzeitig richtet sie einen leisen Appell an Dienstleister in der Gegend. „Das touristische Angebot muss mit uns wachsen.“ Derzeit kommen die Leihfahrräder noch von einem Partner im 45 Kilometer entfernten Oberjoch. Das könnte sich ändern.