Die meisten Einheimischen sind froh, wenn in ihrer Region jetzt Normalität einkehrt - nach dem bereits zweiten G7-Treffen vor ihrer Haustür.
Schlossherr Dietmar Müller-Elmau, für den sich schon 2015 mit dem G7-Treffen ein ehrgeiziger Traum erfüllte, dürfte nichts gegen eine Neuauflage haben. "Ich habe dieses Hotel so gebaut, dass es perfekt ist für einen G7-Gipfel", sagte er im Mai. "Von mir aus kann das jedes Jahr stattfinden. Aber ich habe das ja nicht zu entscheiden."
Müller-Elmau kann sich nach dem G7-Gipfel auch ein anderes hochrangiges Treffen in seinem Haus vorstellen. "Wir freuen uns auf jeden Gipfel, der bei uns stattfinden kann", sagte der Besitzer von Schloss Elmau der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage nach möglichen anderen Treffen etwa der EU, der G20 oder der Nato.
Für die Region erwartet Müller-Elmau einen positiven Effekt. "Der Werbeeffekt für die Region ist enorm, wird sich aber in Buchungen erst in den kommenden Jahren auswirken", sagte er. "Diesen Sommer wollen viele nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen und trotz Flugchaos erst einmal wieder in den Süden und ans Meer fahren."
Aus seiner Sicht sei der Gipfel sehr gut gelaufen. "Dieser Gipfel hat alle Teilnehmer und Mitarbeiter nachhaltig begeistert!" Als sein persönliches Highlight nannte Müller-Elmau: "Die persönlichen Begegnungen und interessanten Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs."
Die Antwort Einheimischer auf die Frage nach einem neuen Gipfel klingt anders: "Bitte nicht!", "auf keinen Fall!". Die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch (CSU), sagt: "Denkbar ist alles, wünschenswert wäre ein dritter G7-Gipfel in diesem Format in meinen Augen nicht."
"Der Marketing-Effekt ist unbezahlbar", sagt Daniel Schimmer, Manager des Hotels Garmischer Hof. Doch den brächten auch sportliche Großereignisse. Auch wenn 2015 die Gästezahlen etwas stiegen: "Wir hatten den Gipfel zwei Mal. Ich denke, das ist genug." Die Menschen habe das Ereignis belastet.
Die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Garmischer Zentrum, Michaela Nelhiebel, die auch Ferienwohnungen vermietet, findet: Von Klimaschutz, einem der Hauptthemen des Gipfels, sei nichts zu spüren gewesen. Die Polizei sei ständig "in Hunderterstärke durch den Ort" gefahren, habe stehend den Motor laufen lassen, Generatoren hätten Strom erzeugt - "in Zeiten des Klimaschutzes eine Katastrophe".
Bleibt die Frage, ob Bergidylle und Begrüßungsbilder in oberbayerischer Tracht mit Gamsbart, Lederhose und Dirndl die Welt ein weiteres Mal begeistern. Der Gastronom Schimmer meint: "Deutschland hat andere schöne Orte zu bieten - nicht ganz so schöne wie Garmisch natürlich - aber auch schön. Deshalb bin überzeugt, dass die Bundesregierung es da nächste Mal an einem anderen Ort stattfinden lässt."