Das nächste Hilfspaket des Bundes richtet sich wieder nicht an die gesamte Branche, sondern an Betriebe mit bis zu 249 Mitarbeitern. Das kritisiert der Dehoga Bundesverband.
BERLIN. Der Bund setzt ein weiteres Hilfspaket für coronageschädigte Betriebe auf. Dieses richtet sich diesmal speziell an den Mittelstand.Zu den vom Bundeswirtschaftsminister angekündigten Überbrückungshilfen erklärt DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges: "Dass sich endlich etwas bewegt ist gut. Allerdings ist es völlig inakzeptabel, Unternehmen mit 250 Beschäftigten und mehr auszuschließen."
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Laut Statistischem Bundesamt sind zwar lediglich 227 Betriebe ausgeschlossen, diese beschäftigen aber 160.735 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter. "Not und Hilfsbedürftigkeit sind in der Coronakrise bei kleinen wie großen Betrieben gleichermaßen gegeben. Und deshalb muss auch allen geholfen werden", so Hartges.
Der Verband kritisiert weiterhin, dass sich bisherige Hilfspakete nur an bestimmte Segmente richten und nicht an eine gesamte Branche, die besonders von der Krise betroffen ist. Seit Beginn der Krise fordert der Dehoga einen Hilfsfonds. Hartges weiter: "Der Maßstab für die Zuschüsse muss sein, ob und wie stark Betriebe betroffen sind, nicht, wie groß sie sind. Wir werden uns deshalb weiter dafür stark machen, dass alle Betriebe des Gastgewerbes finanzielle Beihilfen beanspruchen können. Denn die massive Betroffenheit unserer Unternehmen steht außer Frage. Es bleibt zu hoffen, dass sich Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesfinanzministerium in den nächsten Tagen auf ein Rettungsprogramm verständigen, das vom Volumen her der Notlage unserer Branche gerecht wird.“
Das Land Baden-Württenberg hat inzwischen
ein neues Hilfspaket ausgerufen, dass sich an alle Betriebe im Gastgewerbe richtet und zusätzlich zu anderen Hilfsmaßnahmen aufgelegt wird. Es wird 330 Mio. Euro umfassen.