Vorstand und Aufsichtsrat der Dorint Gruppe rechnen in diesem Jahr mit einem
Umsatzvolumen von rund 248 Mio. Euro (Vorjahr 121 Millionen Euro). Damit lägen die Erlöse allerdings immer noch
zirka ein Viertel unter dem vergleichbaren Umsatz des Vor-Corona-Jahres 2019.
Zeigt Kante: Dorint-Chef Dirk Iserlohe
„Ernst, aber nicht hoffnungslos“
Iserlohe beschreibt die Lage als „ernst, aber nicht hoffnungslos“. Das Jahr sei mit einem
faktischen Lockdown gestartet, der bis Ende März für Dorint eine
Belegung von nur 30,3 Prozent ermöglicht habe. Allerdings seien das 20 Prozentpunkte mehr gewesen als im Vergleichszeitraum des ersten Quartals 2021. Dennoch sei das
Geschäftsreisen- und Veranstaltungs-Geschäft erneut fast vollständig ausgeblieben.
„Positiv ist zu bemerken, dass wir
seit Mitte März nun einen positiven ‚Pick up‘ von mehr als 1 Mio. Euro Umsatz pro Woche verzeichnen können, der auch nachhaltig in den Büchern bleibt.“ Der „Pick up“ ist die tägliche Erfassung des Buchungsstandes und der kurzfristigen Buchungen. Damit sei der
Stand vom positiven September 2021 erreicht worden.
Feriendestinationen bis zu 90 Prozent ausgelastet
Die Feriendestinationen (Küste und Berge) werden laut Iserlohe über Ostern besonderes gut – voraussichtlich mit einer 75- bis 90-prozentigen Auslastung – abschneiden.
Dennoch sei das Jahr 2022 immer noch von Verlusten geprägt. Auch wenn hoffentlich das Gröbste der Coronakrise nun endlich vorbei sei und wenn im Herbst keinen nennenswerten Rückschläge kämen, gebe es weitere Herausforderungen:
Dazu gehörten die gewaltig steigenden Energiekosten und die hohe Inflation.
„Ferner werden die nachvollziehbaren Tariferhöhungen, die inflationsbedingten Pachterhöhungen sowie sonstige Kostensteigerungen unsere Branche mehr denn je belasten.“ Außerdem werde dieser Effekt die
Rückkehr des Geschäftsreise- und Veranstaltungs-Geschäftes weiter verlangsamen, da die Kunden wie alle anderen auch von den immensen Kostenerhöhungen betroffen sind.
Zudem fehlten nach wie vor angemessene Coronahilfen.
Optimismus kehrt zurück
"Ich bleibe dennoch optimistisch“, erklärte Iserlohe. „Die Zimmerdurchschnittsraten sind in Deutschland im Vergleich zum übrigen Europa niedrig. Das ist für die Hotellerie im Falle
einer notwendigen Leistungsanpassung eine große Chance, die Raten weiter zu erhöhen.“
Iserlohe geht zudem davon aus, dass die Segmente Leisure, Leisure-Group, Business und Mice aufgrund des psychologischen Nachholeffektes exponentiell ansteigen werden. „Der Zeitpunkt,
wann jedes einzelne Segment anzieht, ist jedoch schwer zu bestimmen. Im Leisure-Bereich ist diese Entwicklung allerdings bereits in vollem Gange.“
Für das Business-Segment müssten Firmenkunden die Vorreiter-Rolle spielen. Das sei gerade bei der Leitmesse FRUIT LOGISTICA in Berlin (5. bis 7. April 2022) zu beobachten gewesen: „In diesem Zeitraum waren
die Berliner Hotels zum ersten Mal wieder ausgebucht“, freut sich Iserlohe.
Es sei an der Zeit, in allen Bereichen des Hotels noch stärker auf Qualität zu setzen. „Im Umfeld der weltweiten Unsicherheit, der bestehenden Ängste als auch des permanenten Wandels benötigen unsere Gäste
Sicherheit und Geborgenheit, die wir ihnen in unseren Hotels von Sylt bis Kitzbühel bieten.“
Dorint Hospitality & Innovation
Die DHI Dorint Hospitality & Innovation GmbH mit Sitz in Köln gehört zu den führenden deutschen Hotelgesellschaften. Das Traditions-Unternehmen betreibt unter den Marken „Dorint Hotels & Resorts“, „Hommage Luxury Hotels Collection“ und „Essential by Dorint“ heute 65 Häuser – davon drei in der Schweiz und zwei in Österreich. Im Konzern sind zirca 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im September 2019 wurde die Marke „Dorint Hotels & Resorts" 60 Jahre alt.