Wie steht es um das Reiseverhalten der Urlauber in diesem Jahr? Dazu gibt es aktuelle Zahlen
Reiseveranstalters Dertour hat das Buchungs- und Reiseverhalten seiner Gäste im Vergleich zum Vor-Pandemie-Sommer 2019 analysiert – mit spannenden Ergebnissen.
Wie ausgabefreudig sind die Urlauber in diesem Sommer? Wieviel Komfort gönnen sie sich? Wie lange verreisen sie? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich das Dertour Reisebarometer Sommer 2022.
Buchungseingänge weit über 2019
"Die
Buchungseingänge der letzten Monate lagen
weit über dem Stand vor der Pandemie. Und nicht nur das: Auch der Umsatz liegt im Sommer 2022 bei unseren Veranstaltern Dertour, Jahn Reisen, ITS, Meiers Weltreisen und Travelix über dem des Sommers 2019", sagt
Ingo Burmester, CEO DER Touristik Central Europe. "Wir haben eine neue Normalität."
Trotz der enormen Nachfrage finden sich jedoch
auch in der Hauptreisezeit mit etwas Flexibilität überall
noch freie Betten: "Es gibt keine allgemeine Knappheit. Wer beim Anreisetag oder Abflughafen flexibel ist oder ein alternatives Hotel in Betracht zieht, wird auch an seinem Wunschreiseziel noch fündig", erläutert Sven Schikarsky, Produktchef von Dertour, Jahn Reisen, ITS, Meiers Weltreisen und Travelix. Und fügt weiter hinzu: "Obwohl
2022 definitiv
kein Last-Minute-Jahr ist. Wer sparen will, bucht so früh wie möglich. Das
gilt auch jetzt schon für den Herbst und Winter", so Schikarsky.
Urlauber geben mehr Geld aus
Für den Urlaub im
Sommer 2022 nehmen die Reisenden mehr Geld in die Hand als vor der Pandemie im Sommer 2019
– und zwar für höherwertige Reisen. Laut Studie geben 51 Prozent der Urlauber mehr für ihren Hotelaufenthalt aus. Dabei im Fokus sind
höhere Hotelkategorien und mehr All-inclusive-Verpflegung. Hotels mit drei oder weniger Sternen hingegen werden demnach seltener gebucht als vor der Pandemie: Im Sommer 2019 entschieden sich noch 40 Prozent der Gäste für diese Kategorien. In diesem Jahr bucht lediglich etwas mehr als ein Viertel, nämlich 28 Prozent, Hotels mit maximal drei Sternen. Das sind ganze zwölf Prozent weniger als noch vor drei Jahren.
Die meisten Urlauber buchen 4-Sterne-Hotels (51%). Das sind 4 Prozent mehr als noch 2019, als ihr Anteil bei lediglich 47 Prozent lag. Auch die Nachfrage nach 5-Sterne-Hotels hat angezogen: Während sich im Sommer 2019 nur 13 Prozent der Gäste für ein
5-Sterne-Hotel entschieden, sind es nun
21 Prozent. Damit entscheiden sich knapp Dreviertel der Gäste (73%) in diesem Jahr für 4- und 5-Sterne-Hotels. 2019 waren es nur 60 Prozent.
All-inclusive-Verpflegung besonders gefragt
Urlauber setzen vermehrt auf
All-inclusive-Verpflegung: Während 2019 lediglich 11 Prozent der Gäste All-inclusive-Verpflegung wählten, liegt ihr
Anteil in diesem Sommer bei 21 Prozent und ist damit fast doppelt so hoch wie vor drei Jahren. Die weiterhin am häufigsten gebuchte Verpflegungsart Frühstück wird nur noch von der Hälfte der Urlauber (50%) gewählt, 2019 waren es noch 56 Prozent.
Halbpension hingegen wählen im Sommer 2022
nur noch 16 Prozent der Gäste, 2019 war es noch knapp ein Viertel (23%).
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Eine Erhebung des Marktforschungsunternehmens YouGov zeigt, dass ein niedriger Preis zu den entscheidenden Faktoren für die Auswahl einer Urlaubsreise zählt. Ein anderer Aspekt ist jedoch wichtiger.
Zudem ist über alle Reisearten und -ziele hinweg ist die
durchschnittliche Reisedauer um 12 Prozent gestiegen und hat sich damit um knapp 1 Tag (0,8 Tage) von 6,8 auf 7,6 Tage verlängert. Insbesondere
Städtereisen sind
länger geworden: Die durchschnittliche Dauer der Städtereisen innerhalb Deutschlands ist gegenüber 2019 um rund ein Drittel (32%), also 1,3 Tage, auf nun 5,3 Tage gestiegen.
Eine längere Auszeit gönnen sich die Gäste in diesem Jahr auch beim
Badeurlaub auf der Mittel- und Fernstrecke (Indischer Ozean, Dominikanische Republik, Dubai, Abu Dhabi, Thailand, Ägypten, Tunesien und andere Ziele im westlichen und östlichen Mittelmeer). Er dauert nun
im Durchschnitt 13,5 Tage und damit fast einen 1 Tag länger als 2019.