Zwischenruf

Die Zukunft als Gestaltungsraum

Salome Roessler
Holger Zwink, Chef vom Dienst ahgz
Holger Zwink, Chef vom Dienst ahgz

Deutschlands Hoteliers und Gastronomen lassen die Zukunft nicht einfach passieren. Sie zeigen angesichts andauernder Herausforderungen bewundernswerte Stärke und Widerstandskraft.

 "Die Branche ist mit allen Wassern gewaschen", bringt es ein General Manager auf den Punkt. Allenthalben ist Gestaltungswille spürbar – und stetig wachsendes Selbstbewusstsein. Davon zeugt beispielsweise die aktuelle Studie Wirtschaftsfaktor 360 Grad Gastwelt des Fraunhofer Instituts mit der Denkfabrik Union der Wirtschaft. Sie bescheinigt dem Gastgewerbe und den mit ihm verbundenen Branchen Tourismus und Foodservice bei der Brutto-Wertschöpfung hinter der Automobilindustrie einen herausragenden zweiten Platz.

Damit lässt sich arbeiten! In vielerlei Hinsicht: beim Auftreten gegenüber politischen Entscheidungsträgern, beim Finden und Binden von motivierten Mitarbeitern, beim Verhandeln mit Gästen und Zulieferern über faire Raten und auskömmliche Konditionen. Ja – das Gastgewerbe, die Hotellerie ist heterogen. Ganz Kleine und ganz Große tummeln sich in ihr, mit oft unterschiedlichen Interessen. Aber man nähert sich an: Die Kleinen werden immer professioneller (Stichworte Digitalisierung, Betriebsführung etc.) und die Großen entdecken entspannte und auf die Nachbarschaft bezogene Konzepte für sich. Beides führt dazu, dass Hotels und Gaststätten öffentliche Räume und Innenstädte beleben, aus denen sich der Handel mehr und mehr zurückzieht. Somit erfüllt die Branche auch eine gesellschaftliche Funktion. Sie ist sozialer Kitt und gestaltet auch so die Zukunft entscheidend mit.
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